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Schweden Drohne See Himmel
  • AutorenbildDora & Pascal

Wir sind umgezogen! Umstieg vom Neuwagen auf ein 36 Jahre altes Wohnmobil- Geht das gut?

Aktualisiert: 10. Aug.

Wir haben schon lange mit dem Gedanken gespielt, etwas Neues auszuprobieren, obwohl wir unseren Kastenwagen Bruno lieben und dankbar sind für die vielen schönen und abwechslungsreichen Erlebnisse.

Es war für uns in den letzten 3,5 Jahren das perfekte Reisemobil und unser Zuhause.


2020 vs 1988: Back to the roots

Aber unsere Bedürfnisse haben sich im Laufe der Zeit geändert, und auch wir haben uns verändert und weiterentwickelt. Wir haben uns immer mehr danach gesehnt, abends gemütlich chillen zu können, wir wollten ein anderes Raumgefühl, ein neues Abenteuer, eine neue Herausforderung :).


Immer wieder ertappten wir uns dabei, wie wir in Kleinanzeigen oder Mobile nach einem anderen Wohnmobil suchten, und zwar nicht nach irgendeinem Wohnmobil, sondern nach einem besonderen: Wir wollen einen Oldtimer!


Unsere Anforderungen:

  • Vollintegrierter oder Teilintegrierter

  • Hecksitzgruppe

  • 2 Schlafmöglichkeiten

  • H-Kennzeichen

  • Hubbett

  • Mehr Zuladung gegenüber dem Kastenwagen

  • Plissee/ Insektenschutz an den Fenstern

  • Gut erhaltenes Holz, da wir die Classic Optik Mögen

  • Bis 10.000€


Wir haben uns bereits im Sommer 2023 einige Fahrzeuge angeschaut, sind auf dem Rückweg von Skandinavien quer durch Deutschland gefahren und haben die wildesten Geschichten erlebt. Zwei der angebotenen Fahrzeuge waren überhaupt nicht so, wie sie im Internet abgebildet waren. Bei einem Fahrzeug wurde ein Unfallschaden mit Photoshop retuschiert, was wir bei der Besichtigung deutlich erkennen konnten, was uns frustrierte und enttäuschte. Unsere Gefühle und Emotionen fuhren Achterbahn. Am Ende haben wir uns entschieden, mit Bruno unsere Spanienreise zu machen, es sollte einfach noch nicht sein. So beschlossen wir, mit Bruno im Süden zu überwintern und dann noch einmal unser Glück zu versuchen, ein neues Zuhause zu finden.

Die Entscheidung für unseren Kastenwagen war Liebe auf den ersten Blick und eine Zeit, in der wir uns über alle möglichen Varianten und Ausstattungen informiert und dann bewusst entschieden haben. Es war großartig. Seit ca. 8 Wochen ist er nun in den Händen seines neuen Käufers und möge er ihm genauso viel Freude und Glück bereiten wie uns.

Als wir nach dem Winter in Deutschland angekommen sind, haben wir uns gleich wieder auf die Suche gemacht. Nach ein paar Tagen hat Dora einen Treffer gelandet, aus diesem Fahrzeug heraus tippe ich gerade diesen Blogbeitrag.

Es ist ein Hymer Eriba 534 aus dem Jahr 1988 geworden. Nun stellen wir euch unseren Hymi vor. :)


Die Besichtigung war aufregend, wir waren sehr nervös. Die beiden Verkäuferinnen machten auf uns einen sehr sympathischen und ehrlichen Eindruck. Beim Einsteigen fiel uns sofort die große Rundsitzgruppe auf. Unsere Augen leuchteten sofort: Ja, genau so soll unser Zuhause sein! Genau so!

Zu viert saßen wir entspannt in der Rundsitzgruppe und unterhielten uns über den Hymer.


Auf der Rückfahrt haben wir uns unterhalten und gesagt, wir schlafen noch eine Nacht drüber. Der Preis ist gut, sehr gut sogar im Vergleich zu den anderen Fahrzeugen und von den Reisen im letzten Jahr ganz zu schweigen...


Ich war sehr aufgeregt, als wir den Hymer abholten, vor allem, weil ich wusste, dass die Rückfahrt vor der Tür stand. Ich bin vorher noch nie einen Oldtimer gefahren und habe mich gefragt, wie das wohl mit der Lenkung ist.

Ich wusste nicht, ob ich damit zurechtkommen würde. Wir hatten vorher ein 160 PS-Automatikgetriebe und jetzt eines mit Lenkradschaltung und 75 PS.


Die ersten Kilometer waren sehr, sehr ungewohnt, aber nicht wegen der Schaltung - das Schalten klappte zu meiner Überraschung auf Anhieb sehr gut. Was mich allerdings irritiert hat, war die Breite des Fahrzeugs, sowie das breite Cockpit und der nach innen versetzte Motor.



Ein Beamer statt TV-Gerät - verspricht mehr Flexibilität

Wohnzimmerfeeling im kleinen Hymer

Wenn wir vor dem Hubbett einen Vorhang anbringen und die Sitzgruppe zum Bett umfunktionieren, entsteht eine gemütliche Wohnzimmeratmosphäre: Eine Bildschirmdiagonale von knapp 130 Zentimetern, was in etwa einem 58-Zoll-Fernseher entspricht. Wir sind begeistert von unserem kleinen Hymer.

Genau so haben wir es uns vorgestellt, wir haben viel mehr Möglichkeiten als beim Kastenwagen, den Innenraum unseren momentanen Bedürfnissen anzupassen.

Endlich können wir wieder Arm in Arm einen entspannten Filmabend miteinander verbringen, denn auch das kommt im Vanlifer ab und zu vor - die Mischung macht's. Wir genießen es sehr.


Die Vorzüge eines großen Heckfensters.

Die großen Fenster lassen viel Licht ins Innere des Hymers, da sie nicht "verdunkelt" sind. Wie alles hat auch das seine Vor- und Nachteile. Bisher überwiegen für uns die Vorteile und wir genießen ein unverzerrtes Bild aus dem Fenster. Wenn uns der Ausblick nicht gefällt, haben wir immer noch die Möglichkeit, das Plissee zu schließen. Die Gardinen gefallen uns nicht, wir sind noch auf der Suche und lassen uns Zeit.


Natürlich war der Hymer von Anfang an unordentlich. Die ersten Tage nach dem Kauf waren für uns sehr aufregend und emotional. Wir setzten alles auf eine Karte, schließlich sollte der Hymer ab dem Verkauf von Bruno (2 Wochen nach dem Kauf vom Hymi) als zuverlässiges Zuhause dienen.


Wir haben uns Gedanken gemacht und folgende Fragen gestellt bzw. gestellt bekommen:

Haben wir uns übernommen?

War der Kauf ein zu großes Risiko?

Was, wenn etwas schief geht?

Will man wirklich so ein altes Wohnmobil? Ohne Klimaanlage?

Der Motor ist laut und nervt.

Das Fahrzeug ist sehr langsam und ihr seid 160 PS Automatik gewöhnt.

Ihr seid verrückt. Ihr wisst nicht, worauf ihr euch einlasst...


Wir sind unserem Motto treu geblieben: Wenn die Ersten sagen, wir seien verrückt, dann sind wir auf dem richtigen Weg. :D


Und was können wir 8 Wochen später sagen? Alles richtig gemacht! Ja, es ist laut, ja, es ist langsam, ja, es ist warm, naja sagen wir heiß im Cockpit an Sommertagen.


Wir bzw. ich (Pascal) bin hier auch an meine Grenzen gestoßen:

43 Grad im Cockpit + Sonne + Passfahrten.

Nach einer Stunde musste ich in den Supermarkt und mich 10 Minuten am Kühlregal aufhalten. :D Eine Klimaanlage im Fahrerhaus vermisse ich schon... aber naja, so heiß ist es ja nicht immer und die Fahrten kann man ja oft anders planen.

Neuen TÜV hat er auch schon

Die Daten vom Hymi:

  • Hymer Eriba 534

  • BJ 1988

  • 75 PS 2,5 l Diesel

  • 5-Gang-Lenkradschaltung

  • 60 l Frischwassertank auf 3 Tanks aufgeteilt

  • 70 l Abwassertank

  • 10 l Warmwasserboiler (Strom)

  • 2,8 t Leergewicht

  • 3,1 t zulässiges Gesamtgewicht

  • Fahrradträger

  • Trittstufe

  • Dusche (wurde vom Vorbesitzer ausgebaut, haben wir wieder nachgerüstet)

  • Trockentrenntoilette

Wir lieben die Aussicht durch die großen Scheiben.

Panoramaview

Es macht Spaß, mit den großen Frontscheiben zu fahren, im Vergleich zum Kastenwagen fühlt man sich wie im Kino.


Aber es war nicht immer so schön, wir hatten mit einigen Hindernissen zu kämpfen: Starker Regen machte uns zu schaffen, Schlamm und Hochwasser in der Familie kamen beim Umzug auch noch dazu.


Mitten in der Nacht mussten wir unseren Stellplatz mit beiden Fahrzeugen wegen starker Überschwemmung verlassen. Als wir am nächsten Morgen zu unserem Stellplatz liefen, ahnten wir schon, dass unsere Entscheidung, am späten Abend umzuparken, richtig war. Beide Fahrzeuge hätten das nicht unbeschadet überstanden. Wir hatten Glück!


Wir wollen euch nicht vorenthalten, dass die Umzugsphase für uns insgesamt eine stressige und herausfordernde Zeit war. Wir wurden auch vor mehrere neue Herausforderungen gestellt: Mehr Zuladung im Hymer, aber deutlich weniger Stauraum, was uns das Einräumen des Wohnmobils nicht gerade erleichtert. Wir mussten aussortieren.


Wir haben uns jedes Fach genau überlegt und uns Zeit genommen, es nach unseren Vorstellungen einzurichten, bevor wir uns fragen, ob wir fertig sind. Nein, wir sind noch lange nicht fertig. :D


Ehrlich gesagt haben wir unterschätzt, wie viel Hausrat wir im Kastenwagen transportiert haben. Wir wollten den Hymer von Anfang an logisch einräumen und nicht alles zweimal anfassen. Das hat echt eine Weile gedauert und wir haben auch heute noch nicht alles an seinem Platz. :D



Umzug bei Dauerregen
Da fährt der neue Besitzer vom Hof. Alles Gute!

Der Abschied von Bruno ist uns unerwartet "leicht" gefallen, überschattet von einer stressigen Zeit, viel Aufregung und einer Achterbahnfahrt der Gefühle haben wir die Emotionen gar nicht spüren können. Abschließend können wir sagen, dass wir sehr dankbar für die vielen Kilometer sind, die der Kastenwagen nahezu ohne Probleme gemeistert hat. Wir haben fast 90.000 km mit dem Fahrzeug zurückgelegt. Die vielen schönen Momente und Erlebnisse werden für immer in unseren Herzen bleiben, DANKE!!!


Wir wünschen dem neuen Besitzer alles erdenklich Gute, möge das Fahrzeug dir genauso viel Freude und Spaß bereiten. An dieser Stelle liebe Grüße an Dich, Gerd, Du warst genau der richtige Käufer für unseren Bruno, alles Gute für Euch.


Wie geht es weiter?

Das erfahrt ihr im nächsten Blogeintrag:

Wie sieht der Hymer nach dem Umzug aus?

Welche Hürden mussten wir überwinden?

Was waren unsere Beweggründe für den Umzug?

Wie zufrieden sind wir? War es ein Fehler, von einem neuen auf ein altes Modell umzusteigen?


Im nächsten Bericht erfahrt ihr auch unser Fazit:

Pössl Trenta 60.000€ VS 10.000€ Hymer Eriba 534: Lohnt sich der Neuwagenkauf?


Wir freuen uns, wenn ihr uns auf Instagram unter @doraundpascal folgt!


Viele Grüße und bleibt positiv.


Doramee und Pascal




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